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Vereinsplatz: Dieser Platz (Hufschlag/Ecken) muss ca. 1 x wöchentlich geharkt werden.
Bei regelmässiger Pflege ist das nicht viel Arbeit.
Eine  Bitte an alle Aktiven: Bitte helft mit, diesen tollen Platz "in Schuss" zu halten, es lohnt sich!!!!  Derzeit wird hier zu wenig getan!

 

Vereins Chronik

1924 — 1937

Nach dem 1 .Weltkrieg lag die bäuerliche Pferdezucht danieder. Das landwirtschaftlich genutzte Pferd wurde mehr und mehr durch den Motor ersetzt. Hier hatte nun der legendäre Oberstallmeister Dr. Gustav Rau die Idee, die heimische Pferdezucht und die Ausbildung der jungen Landwirte am Pferd durch Bildung ländlicher Reitvereine wieder zu fördern

 

Eines landesweiten Aufrufes folgend, gründeten billwärder Landwirte den

 

„Reit- u. Fahrverein Billwärder an der Bille“.

Die Gründungsversammlung fand am 6. März 1924 um 20 Uhr im Lokal des Herrn Carl Behn (Kanzler) statt. Aus dem Inhalt des Versammlungsprotokolls ist Folgendes zu entnehmen:

 

Damit war der Verein zunächst gegründet. Förderer des Vereins waren die passiven Mitglieder, die aus Biliwärder und Ober-Billwärder stammten. Die Landwirte stellten ihre Pferde, die in dei Woche Feldarbeit leisteten, den aktiven Mitgliedern zur Verfügung.

 

Es gab natürlich noch weitere Regularien, die im Laufe des Jahres durch vier weiter Versammlungen besprochen und beschlossen wurden. Unter anderem wurde ein Kassierer (Paul Bruns), zwei Kassenrevisoren (Hans Graumann, Ernst Stubbe) sowie zwei Beisitzer (Hans Graumann, Friedrich Schmidt) hinzu gewählt. Natürlich ging es auch um das Finanzielle.

Festgesetzt wurde das Eintrittsgeld (5,-- RM) und der Jahresbeitrag (6,-- RM), wobei die passiven Mitglieder den Beitrag halbjährlich bezahlen konnten. Im Laufe des Jahres wurde noch die Wahl eines neuen 2.Vorsitzenden (Hans Graumann) und des Schriftwartes (Adolf Knoblauch) erforderlich, wobei gleichzeitig auch ein neuer Beisitzer (Willi Stubbe) gewählt werden mußte.

 

Die aktiven Mitglieder stellten die Reitabteilung. Um auch nach außen bin einen guten und einheitlichen Eindruck hervorzurufen, wurde die Anschaffung von Reiterkappen beschlossen. Leider mußten die Reiter immer wieder daran erinnert und ermahnt werden, „strenge Disziplin zu wahren und unbedingten Gehorsam gegen den Kommandeur sich zur vornehmsten Pflicht zu machen. Die Ausbildung im Reiten ist ein Ersatz für die fehlende Militärzeit, die das beste Erziehungsmittel zum Gehorsam gewesen wäre “. Über die Durchführung eines evtl. Reiter- festes wurde nachgedacht und diskutiert.

 

Damit hatte das Gründungsjahr voll in die Vereinsarbeit eingegriffen, was auch auf der 1.Generalversammlung zum Ausdruck kam. Dem Verein gehörten bisher 24 passive und 10 aktive Mitglieder an. Die Reitabteilung beteiligte sich am 27.7.24 an einem Reiterfest in Allermöhe sowie an der Fuchsjagd des Allermöher-Moorfleeter-Reitbrooker-RuFV. in den Boberger Dünen. Die Kasse schloß mit einer Einnahme von RM 256,55 und einer Ausgabe von RM 153,60 ab und wurde von den Revisoren für richtig befunden.

 

Die erste Generalversammlung nach der Gründung wurde am 25.März 1925 einberufen und hatte folgende Tagesordnungspunkte:

1) Verlesung der Niederschrift

2) Jahresbericht

3) Bericht der Revisoren

4) Satzungsgemäße Vorstandswahl

5) Wahl zur technischen u. Abschätzungs-Kommission

6) Verlesung der Verbandsvorschriften

7) Aufnahme neuer Mitglieder

8) Verschiedenes.

Alle Vorstandsmitglieder wurden wieder gewählt. Zum Delegierten des Verbandes wurde Otto Siemers, zur Technischen- und Richard Bruns sen. zur Abschätzungs-Kommission ernannt. Zwecks Werbung neuer Mitglieder wurde vorgeschlagen, interessierte Billwärder anzusprechen. Auf allgemeinen Wunsch wurde für den Pfingstmontag ein Geländeritt in Aussicht genommen. Hierauf erfolgte die Aussprache, zwecks Abhaltung eines Turniers. Otto Siemers wollte dazu seine Weide zur Verfügung stellen. Zwecks Anschaffung einer Standarte, erklärte sich Oberwachtmeister Hoeffer bereit, von Fleck, Hamburg, ein Preiscourant einzuholen. Helmuth Odemann forderte dann die aktiven Mitglieder auf, die Reitstunden regelmäßig zu besuchen, um den Deutschen Pferdesport in jeder Weise zu hegen und zu pflegen. Ein neues Mitglied (Paul Bruns) konnte begrüßt werden.

 

Die Reitabteilung mit Reitlehrer Hoeffer

Das Vereinsjahr stand ferner unter dem Zeichen eines großen Reiterfestes, das im Herbst stattfinden sollte. Die Versammlungen (Vorstand u. Mitglieder) hatten alle als Hauptthema „Reit-, Spring- und Fahrturnier verbunden mit Standartenweihe“. Dazu gab es natürlich allerhand vorzubereiten: Wo sollte das Turnier stattfinden? Auf der von Ernst Bruns sen. zur Verfügung gestellten Weide oder, wie weiter vorgeschlagen, auf dem Frascatiplatz? Welche Vereine sollten eingeladen werden? Wie sollte die Festfolge (Prüfungen) aussehen? Eintrittspreise? Welche Preisrichter sollten eingeladen werden? Doch noch viele weitere Fragen mußten in dieser Sache geklärt werden, aber alles Dinge, die dem Leser sicher bekannt vorkommen. Was geschah sonst noch im Jahr. Der „Reit- u. Fahrverband der Hamburger Marschen“ wurde am 3.1. in Moorfleet gegründet. Es war der Zusammenschluß sämtlicher in den Hamburger Marschen bestehenden Reit- u. Fahrvereine. Am 24.5. Teilnahme an einem Turnier mit Standartenweihe beim RuFV Allermöhe-Moorfleet-Reitbrook. Ferner wurde die Anschaffung von 15 aus hellblauem Tuch mit dem Hamburger Wappen angefertigte Decken auf Kosten des Vereins beschlossen. Während der Frühjahrs- und Herbstbestellung wurde das Reiten ausgesetzt. Frau Graumann u. Frau Odemann hatten eine Sammlung für die Anschaffung der Standarte durchgeführt, die einen Betrag von 690,-- RM erbrachte. 11 neue

Mitglieder wurden aufgenommen und wie erwähnt, fand schließlich das große Reiterfest am 9.8. bei herrlichstem Wetter statt.

 

 

Eingeladen waren die Reit- u. Fahrvereine: Allermöhe-Moorfleet-Reitbrook, Ochsenwärder, Spadenland-Tatenberg, Vierlanden, Havighorst u. Umgegend, Kavalleristen-Verein Bergedorf Altrahlstedt u. Umgebung und der Fahr- u. Reitclub ‚Eintracht“ Wilhelmsburg.

 

Die Programmfolge sah vor:

 

a) Standartenweihe durch Pastor Blunk,

b) Vorführungen von Reitabteilungen,

1. RuFV Allermöhe-Moorfleet-Reitbrock (12 Reiter)

2. RuFV Ochsenwärder (11 Reiter)

3. RuFV Spadenland-Tatenberg (10 Reiter)

4. RuFV Vierlanden (10 Reiter)

5. RV Havighorst u. Umgebung (12 Reiter)

6. RuFV Billwärcler a.d.Bille (10 Reiter).

c) Materialprüfung für Wagenpferde im Zweispänner (o.M.),

d) leichtes Jagdspringen (Kl.A, Hindernisse 80 cm hoch),

e) Fahrwettbewerb für Einspänner und

f) schweres Jagdspringen (Kl.L, Hindernisse 1 m hoch).

 

Begleitet von einer Musikkapelle zog der Festumzug durch die reich geschmückten Straßen

vom „Gasthof zur Sonne“ zum „Frascatiplatz“ in Bergedorf.

 

 

Die Platzmusik hatte das Trompetenkorps des III./Artillerie-Regiment 56 übernommen.

 

Aufmarsch der Reitvereine zur Standartenweihe

 

Vom Verein hatten folgende Reiter teilgenommen: Prfg.b) Die Reitabteilung mit 10 Reitern, Pfrg.c) Hans Graumann, Richard Bruns u. Willi Stubbe, Prfg.d) Otto Siemers, R.M.Stubbe, Ernst Knoblauch, Helmuth Odemann, Richard Bruns u. Willi Stubbe, Prfg.e) Emma Siemers,

Willi Stubbe, Willy Krogmann, Friedrich Schmidt u. Ferdinand Bansen, Prfg.f) Richard Bruns u. Willy Krogmann.

 

Zum Abschluß fand ein Festball im Lokal von Wilh. Meyer „Portici“ statt. Zu erwähnen ist, dass die Turnierkasse mit 3.740,20 RIVI Einnahmen und 2.995,53 RM Ausgaben abschloß.

 

Am 4.10. fand dann noch eine Standartenweihe des Kavalleristen-Vereins in Bergedorf eine Fuchsjagd in den Boberger Dünen und zwei Geländeritte in die Umgebung von Bergedorf statt. Die am 5.12. statt gefundene Versammlung des Verbandes der Hamburger Marschen im „Gasthof zur Sonne“ in Bergedorf hatte zur Folge, das sich alle Reit- u. Fahrvereine im Hamburger Landgebiet zusammenschlossen, um unter dem Vorsitz des Reichskanzlers a.D., Geheimrat Dr.Cuno, den noch heute bestehenden „Landesverband der RuFV Hamburg“ zu gründen.

 

 

1926

 

Auf der Generalversammlung wurde beschlossen, den Beitrag für passive Mitglieder auf 10,-- RM festzulegen. Vom Verein wurden Veranstaltungen durchgeführt bzw. es wurde an Veranstaltungen teilgenommen. So wurde ein Geländeritt durchgeführt, der über Boberg, Glinde, Reinbek, Bergedorf und zurück stattfand. Auf dem Turnier vom RuFV Vierlanden konnte die Reitabteilung einen 2.Preis erzielen. Im September fand das 1. zweitägige Landesturnier in Hamburg-Farmsen statt, an dem auch die Reiter des Vereins teilnahmen. Zu Pferd und Kutsche ging es dorthin. Transporter gab es noch nicht. Hofbesitzer Otto Siemers gehörte als Mitglied der Turnierleitung dem Ehrenausschuss an. Dann gab es noch im Herbst die Fuchsjagd in den Boberger Dünen. Fahnennägel wurden durch die Reitabteilungen den Vereinen Vierlanden und Tatenberg zu ihren Standartenweihen überbracht. Überschattet wurde das Jahr durch den Tod des 2.Vorsitzenden, Hans Graumann, der am 28.11. einem schweren Kutschenunfall erlegen war. An der Trauerfeier nahmen alle Vereine der Hamburger Marschen mit ihren Standarten teil. Willi Stubbe übernahm den Vorsitz des Vereins. Oberwachtmeister Hoeffer legte sein Amt als Reitlehrer nieder und wurde zum Dank und Mitbegründer des Vereins zum Ehrenmitglied ernannt.

 

1927

 

Als neuer Reitlehrer übernahm H. Schohknecht den Reitunterricht. Der Mitgliederbestand hatte sich durch die Aufnahme 5 neuer Mitglieder auf 11 Aktive und 38 Passive erweitert. Der RV Havighorst erhielt die Genehmigung, die Reitbahn des Vereins zu nutzen. Wieder fand ein Geländeritt durch das bekannte Gelände statt. Eine wichtige Angelegenheit war die alljährliche Besichtigung der Reitabteilung durch die Herren der Landeskommission, Hptm. v.Vabrice, Rittm. v.Dietlein, Oberst a.D. Ehrhardt und Rittm.a.D. Blakeley. Der Ausbildungsstand fand immer lobende Anerkennung. Im Mai fand das Turnier des Vereins unter Beteiligung aller ländlichen Vereine wieder auf dem Frascatiplatz statt. Auch zum Landesturnier in Hamburg-Farmsen rückte die Reitabteilung aus. In diesem Jahr richtete der RuFV Ochsenwärder sein Turnier mit einer Standartenweihe aus. Mit einem Lorbeerkranz kehrte die Reitabteilung zurück. Der Reitlehrer nahm mit einer Standartenabordnung (Paul Bruns, Benno Stubbe, Franz Siemers) an dem Provinzial Landesverbandsturnier in Kiel teil. Geschlossen nahm die Reitabteilung an einem Festzug des Turnvereins „Billwärder“ teil. Eine Vielseitigkeitsprüfung, bestehend aus einem Geländeritt, Abteilungsreiten und Jagdspringen, veranstaltete der Landesverband in den Boberger Dünen.

 

1928

 

Der Verein wurde gerichtlich eingetragen (e.V.). Der § 2 der Satzung hatte folgenden

Inhalt:

 

Zweck des Vereins:

1. Die Förderung der hiesigen Pferdezucht

2. Die Förderung des Reit— u. Fahrsports

3. Die Gewöhnung der jungen Leute an Ordnung u. Disziplin

4. Die Pflege der Liebe zur Heimat u. das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Mitglieder

Dieses soll erreicht werden durch:

a) Unterricht in der Pferdepflege, Pferde beschirrung u. Sattlung

b) Unterricht im Reiten u. Fahren, Abhallung von Reit- u. Fahrübungen

c) Genaue Befolgung der gegebenen Befehle u. Anordnungen des Vorsitzenden u. des Reit

u. Fahrlehrers, sowie deren Stellvertreter

 

Das Eintrittsgeld wurde für aktive auf 5,-- RM und flur passive Mitglieder auf 15,-- RM neu festgelegt, wobei die aktiven Mitglieder freien Eintritt zu allen Veranstaltungen hatten. Sie hatten aber auch die Pflicht, an sämtlichen Reit- u. Fahrübungen sowie an den Veranstaltungen des Vereins teilzunehmen. Die Teilnahme an Turnieren war dann bis auf 1,-- RM frei, der Rest wurde von der Vereinskasse übernommen. Vom Landesverband wurde im Februar ein „Jung-Reitlehrer-Kursus“ angeboten, der in Aumühle unter der Leitung von Leutnant a.D. Hohoff stand. Die im März stattgefundene Generalversammlung des Landesverbandes fand in „Sagebiels-Etablisement“ statt. Außer der üblichen Besichtigung der Reitabteilung nahmen Reiter an folgenden Turnieren teil: Schwarzenbek-Dassendorf, Havighorst u. Umgebung, Allermöhe-Moorfleet-Reitbrook Kirchwärder und am Landesturnjer auf der Trabrennbahn in Hamburg-Farmsen. Auf dem Landesturnier konnten keine Platzierungen erreicht werden, da infolge der schweren Landarbeit die Pferde zu sehr in Anspruch genommen waren. Durch den Neuzugang von 13 neuen Mitgliedern erreichte die Mitgliederzahl nunmehr 39 passive u. 9 aktive Mitglieder.

 

1929

 

Die Generalversammlung fand im Lokal des Herrn Hugo Kellinghusen vormals Carl Behn, statt. Die erwähnte Gaststätte, in der alle bisherigen Versammlungen stattfanden, ist das heute bekannte Restaurant „Zum Dorfkrug“. Die Hauptversammlung des Landesverbandes fand in diesem Jahr im Offizierskasino zu Hamburg statt. Der Reitverein Havighorst weihte auf seinem Turnier die Standarte ein. Auch die Besichtigung der Reitabteilung wurde wieder durchgeflhrt. An weiteren Turniereri nahmen die Reiter teil: Vierlanden und Spadenland.. Tatenberg. Auf dem Landesverbandsturier in Farmsen nahm lediglich eine Standartenabordnung teil. Als letzte Veranstaltung im Herbst die Fuchsjagd in den Boberger Dünen des Verbandes. Der Reitlehrer EI. Schohknecht legte sein Amt nieder und Franz Siemers übernahm zunächst die Nachfolge. Drei neue Mitglieder wurden aufgenommen.


 

1930

 

Als erste Veranstaltung fand das Turnier des Landesverbandes durchgeführt vom RuFV Billwärder, auf einer Weide von Hermann Peters in Ober-Billwärder statt. Alle hiesigen Reitvereine nahmen daran teil. Um 12 ¼ Uhr setzte sich der Festumzug durch den von den Bewohnern Billwärder‘s reich geschmückten Ort, unter Vorantritt einer Musikkapelle, in Bewegung. Leider beeinträchtigte das schlechte Wetter mit starken Regenschauern den Festumzug und das Turnier. Das Turnier begann um 13 Uhr. Als Turnierleitung fungierten Willi Stubbe, Helmuth Odernann und Adolf Knobloch. Ein Festball fand am Abend im „Heckaten“ statt. Weitere Turniere: Landesturnier in Farmsen und in Oschsenwärder Als letzte Veranstaltung die Fuchsjagd des Landesverbandes dieses Mal bei Aumühle mit einer anschließenden gemeinsamen Kaffeetafel bei Rieselbeck. Der Reichsbund für Zucht und Prüfung deutschen Warmblutes veranstaltete vom 6.18.12. im Rahmen für „Das Jahr des Pferdes“ einen Stafettenritt durch Deutschland. Die Stafette wurde am Morgen des 8.12. vom Reichsbahnof Moorfleet nach Schiffbek bis zur Hamburg-Berlin Chaussee von der Reitabteilung des Vereins (Benno Stubbe, Richard Bruns, Ehrenfried Claßen, Hermann Urban, Walter Piehl) gebracht und zur Weiterbeförderung an den Havighorster Reiterverejn übergeben. Drei neue Mitglieder wurden aufgenommen.